Dienstag, 27. Oktober 2015

20 Jahre Partnerschaft

Hinter uns hier in East London liegt eine anstrengende, aber genauso aufregende Woche.
Da dieses Jahr die Partnerschaft zwischen dem Eastern Cape und Niedersachsen sich zum zwanzigsten Mal jährt wurde eine große Jubiläumsreise unternommen. Für eine knappe Woche reisten Politiker, unter anderen auch der Minister für Umwelt Stefan Wenzel an und zelebrierten diese Verbindung mit allerlei Veranstaltungen und öffentlichen Empfängen.
Da unser freiwilliges Jahr hier im Eastern Cape direkt mit dem Landessportbund und somit auch mit dem Land Niedersachsen zusammenhängt hatten wir Freiwilligen die Chance unsere Projekte zu präsentieren. An der A.W. Barnes Primary School organisierten wir gemeinsam mit der Hilfe der Freiwilligen aus Coffee Bay und Port Alfred einen Sportsday für die Kinder unserer drei Einsatzschulen. Dabei gab es mehrere Stationen, an denen die Kinder Sportarten ausprobieren konnten, sich auspowern und einfach Spaß haben konnten. Es gab Fußball, Handball, Badminton und Triathlon. Bei der Triathlon-Station mussten die Kinder natürliche alle drei dazugehörenden Sportarten ausführen. Also bekamen sie für das Schwimmen Schwimmbrillen auf, mussten ihren Kopf dann in einen Eimer Wasser stecken und ordentlich Blasen erzeugen, wurden dann auf einem Fahrrad, mit mal mehr und mal weniger Hilfe, bis zum Ende der Markierung geschoben und anschließend durften sie noch eine Strecke laufen. Der Spaß an diesem Tag kam wirklich nicht zu kurz. Zwischendurch reiste die niedersächsische Delegation an und konnte einen kleinen Eindruck von unserer Arbeit vor Ort mit den Schulklassen bekommen. Hier und da gab es Zeit für ein kleines Gespräch mit den Politikern und Vertretern des Landes Niedersachsen. Alle Teilnehmenden waren begeistert von dieser ersten, großen Aktion, die wir auf die Beine gestellt hatten. Am Ende des Sportsdays bekam jedes Kind ein Lunchpaket, eine Teilnehmer-Urkunde und ein T-shirt. Nach diesem Tag voller Elan und Motivation hatten die Kinder sich dies mehr als verdient.

Anschließend gab es eine Feier im Childrenshome, bei der Lea und ich ein paar tragende Rollen hatten.
Der Besuch des Childrenshome ist deshalb so besonders, da der Bio Digester (Biogasanlage) und die Solar penals (Solarzellen) mit den Geldern des Landes Niedersachsen angeschafft wurden. Die Vertreter hatten also an diesem Tag die Chance genau zu sehen, wo ihr Geld ankommt und wie sehr es gerade den Kindern und Aunties im Kinderheim das Leben erleichtert. Das warme Wasser und die Benutzung des Gasherdes wird dadurch gewährleistet und entlastet das East London Child and Youth Care Centre finanziell sehr. Zusätzlich lernen die Kinder etwas über Umweltbildung und verstehen anhand von alltäglichen Arbeiten, wie zum Beispiel den Digester zu "füttern", wie nachhaltiges Leben funktionieren kann.
Für dieses Event, das bisher größte im Kinderheim, wurde das Haus mit Spendengeldern von Innen und Außen komplett neu gestrichen und einige Dinge wurden repariert.
Es gab ein großes Festzelt, ein paar Reden, viele interessante Gespräche mit Politikern und den Vertretern, ein paar kleine Showacts der Kinder, die wir vorher mit ihnen einstudiert hatten, und vor allem ein wirkliches Gefühl der Verbundenheit.
Ich glaube zu sehen, wo und dass Hilfe direkt ankommt ist einer der Hauptgründe gewesen, warum die Teilnehmenden so ergriffen und berührt von dem Tag waren.

Der Umweltminister Stefan Wenzel hat in seiner Rede einen tollen Vergleich für das Nachspüren echter Verbundenheit gefunden. Die Brandseeschwalbe.


Die Brandseeschwalbe lebt während des Sommers an der deutschen Nordseeküste in Niedersachsen. Im September macht sich der Zugvogel auf nach Südafrika ins Eastern Cape.
Inzwischen ist dieser Vogel zum Symbol des Botschafters zwischen den beiden Regionen geworden.
Er ist in beiden Gebieten beheimatet und schafft somit einen tollen Vergleich für die bestehende Partnerschaft.

Wir Freiwilligen, insbesondere Lea und ich trugen mit einem Video über unsere Arbeit im Kinderheim und die Mitarbeit am Bio Digester zum Programm des Tages bei.
Durch die enge Verbundenheit zum Land Niedersachsen mit unserem Freiwilligendienst wurde auch mir persönlich die Bedeutsamkeit für diese Reise deutlich und uns allen wurde für unsere Arbeit vor Ort sehr eindringlich und ehrlich gedankt.

Am Ende des Tages aßen wir mit den Kindern zu Abend und begannen anschließend gemeinsam das Festzelt abzubauen. Ich weiß nicht woran es lag, aber diese zwei Stunden sind bisher die tollsten der ganzen Zeit im Kinderheim gewesen. Alle haben mit angepackt, nebenbei haben wir viel gesungen, Fotos gemacht und gemeinsam herum "geblödelt". Das waren ein paar ganz tolle Momente, die ich einfach nicht besser beschreiben kann.


Dienstag, 20. Oktober 2015

Zum ersten Mal am Meer

In der letzten Woche hatten Lea und ich in der Krippe nur drei Kinder, da zwei der LittleOnes krank waren und da wir ja inzwischen sehr in Spontanität geübt sind, haben wir die drei Kleinen warm eingepackt und haben mit ihnen ihren ersten Ausflug zum Strand unternommen.
Am BonzaBay angekommen ahnten die Kinder noch nicht, was ihnen bevorsteht. Bis zum Wasser sind es einige 100m am Strand entlang. Wir haben also erst einmal alle unsere Schuhe ausgezogen und unseren Füßen Entspannung im Sand gegönnt.
Ich glaube, dass dieser erste Kontakt für die Kinder mit dem Meer überhaupt nicht greifbar war. Bisher hatte sie keiner mit zum Strand genommen und um zu verstehen, wo wir waren, dazu sind sie einfach noch zu klein.
Diese Vorstellung wurde aber sicher um einiges greifbarer, als die Wellen zum ersten Mal begannen, ihre Füße bis zu den Knöcheln zu umspielen. Nach einem ersten, kurzen Impuls von Panik und Tränen, fingen die drei an, das Spiel mit den Wellen zu genießen. Zwar klammerten sie sich immer noch an uns fest, aber sie wurden zusehend entspannter und hinterließen ihre nassen Minifußspuren im Sand.
Wir konnten den Kindern ansehen, wie sehr sie diese sensomotorische Erfahrung genossen und förmlich in sich aufsogen.
Wir gingen noch ein wenig am Strand spazieren und machten uns schließlich zurück auf den Weg zum Auto, zwischendurch blieben die drei immer wieder stehen und schauten grinsend zurück. Nach einer Frühstückspause beim LifeSavingPoint fuhren wir zurück zum Kinderheim und zum Campus.
Gnobi schlief auf dem Rückweg ein und auch Kasimla war nicht mehr in der Lage alleine aus dem Auto zu klettern. Also folgte nach unserem aufregenden Ausflug direkt der Mittagsschlaf in den Units.










Ich persönlich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie es war, als ich das erste Mal am Meer war. Aber immerhin hab ich seit diesem Erlebnis wieder eine Idee, wie es gewesen sein könnte.














Die Sache mit dem Planen..

Heute hatten wir Mädels hier in East London einen sehr aufregenden Tag, der fast zu 100% von unserem eigentlichen Tagesplan abwich.
Wir sind an diesem Samstagmorgen ganz entspannt gemeinsam aufgestanden, haben in Ruhe gefrühstückt, eine Einkaufsliste für später geschrieben und den Tagesplan aufgestellt.
Dieser sah wie folgt aus: Beacon Bay Kinder vom Glen Stella Campus abholen, zu einem Reittunier fahren, dort gemeinsam einen spannenden Tag verbringen, die Kinder zurückbringen ins Kinderheim, Einkaufen und den Tag ausklingen lassen.
Soweit der Plan.

Als wir auf dem Glen Stella Campus ankamen, wurden wir von allen Kindern sehr begeistert begrüßt und wir nahmen uns eine Weile Zeit, um hier und da einen kleinen Plausch zu halten und die Beacon Bay Kinder zusammenzutreiben. Als wir nach einem der ältesten Mädchen (N.) fragten, sagten uns die anderen Kinder, dass sie in der Unit sitzt und weint. Sie war auf dem Play Ground hingefallen und hatte sich wohl das Knie verletzt. N. ist keines der Kinder, dass bei jeder Kleinigkeit weint. Eigentlich ist sie sehr taff. Da schon eine deutliche Schwellung am Knie zu beobachten war begannen wir sofort das Knie zu kühlen und besprachen mit den Aunties den weiteren Plan. Das Problem war, dass es zu dieser Zeit keinen Transport auf dem Campus gab, aber allen klar war, dass N. zum Arzt muss. Also fuhren Leslie und ich mit der Auntie und N. ins Krankenhaus, während Lea und Silvana sich mit sechs Kindern auf den Weg zum Reiten machten.
Nach über einer halben Stunde Fahrt zum Krankenhaus saß N. in einem Rollstuhl, ihre Anamnese wurde aufgenommen und dann hieß es erstmal warten und Geduld haben.
Die Notaufnahme in der wir saßen, hatte keinen separaten Eingang für die Krankenwagentransporte, diese wurden zwischen Wartezimmer und Behandlungsräumen direkt durch geschoben.
Das Krankenhaus wirkte hygenisch und das Personal sichtlich engagiert, aber es ist trotzdem nicht damit zu vergleichen, was wir in Deutschland gewohnt sind. Dies heißt aber nicht, dass es negativ zu bewerten wäre. Es ist an die Bedürfnisse der Patienten angepasst und es geht mehr um Genesung als um Wohlfühl-Atmosphäre. Interessant war außerdem das System, nach dem die Reihenfolge der Patienten ausgewählt wurde. Es gibt drei verschiedenfarbige Aufkleber, die bestimmen, wer wann drankommt. Diese Aufkleber werden nach der Anamnese auf die Mappen der Patienten geklebt, um ihre folgende Behandlung zu begleiten. Rot für dringend, Orange für mäßig-dringend, Grün muss warten, bis alle roten und orangen Aufkleber dran gekommen sind.
Dieses System funktioniert relativ gut und ist zudem an die Notwendigkeit zur Behandlung gekoppelt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Notaufnahme von zwei Polizisten bewacht.
Nach vier Stunden warten in der Notaufnahme war N. endlich dran und konnte behandelt werden.



Ihre Kniescheibe war bei dem Sturz rausgerutscht und hat den Schmerz verursacht. Eine Bandage und ein paar Tage das Bein nicht zu stark belasten war die ärztliche Anweisung.
Auf dem Weg zurück ins Kinderheim durfte N. die Musik bestimmen und konnte auch endlich wieder lachen. Leslie und ich waren einfach nur froh, dass nichts schlimmeres passiert ist und die Auntie war uns unendlich dankbar für den Transport und die Begleitung an diesem Tag.
Im Kinderheim trafen wir dann auch Lea und Silvana wieder, die nach dem Reiten ein spontanes Tennistunier im Garten veranstaltet haben.
Nochmals bedankten sich die Aunties und N. bei uns und wir fuhren nach einem langen, etwas zu aufregenden Tag nach hause. Fürs Einkaufen war es inzwischen zu spät und zum Kochen hatte keiner mehr Lust. Also gingen wir gemeinsam was Essen und tauschten uns noch einmal über den Tag aus.


Man kann jeden Tag so gut wie nur möglich durchplanen..
                                                                                         
                                                             ..man darf nur nicht vergessen spontan zu bleiben!



Sonntag, 11. Oktober 2015

Roadtrip

Ende September hatten wir in Areena unser erstes Seminar. Dort haben sich alle Freiwilligen des ASC Göttingen von 1846 das erste Mal nach dem letzten Vorbereitungsseminar in Deutschland wieder getroffen. Es wurden viele Eindrücke ausgetauscht und gemeinsame Erfahrungen geteilt. Vielen von uns ist es in den ersten Wochen sehr ähnlich ergangen und es tut gut zu hören, dass wir trotz dessen, wir nicht alle an einem Ort in Südafrika unseren Freiwilligendienst verrichten, doch viele gleiche Dinge erleben. Während wir mit Informationen überflutet wurden und Präsentationen vorbereiteten und vorstellten blieb allerdings auch Zeit für gemeinsame Aktionen. Wir hatten zwar sehr schlechtes Wetter – das schlechteste welches wir bisher hier hatten.. 3 Tage Regen –  aber das hat uns nicht davon abgehalten aus diesen Tagen das Beste zu machen. Wir sind zu einer sehr frühen Wanderung aufgebrochen und haben dabei Abbey getroffen, die sehr zutrauliche Giraffe vom vorherigen Samstag, haben eine Kanutour im strömenden Regen gemacht mit einer anschließenden Schlammschlacht und gemeinsame Abende mit sehr viel Musik verbracht. Sehr wenig Schlaf und Kälte hielten uns jedoch nicht ab sehr viel Spaß zu haben und diese viel zu kurzen drei Tage für möglichst viel Austausch zu nutzen. Das nächste Seminar wird von Ende November bis Anfang Dezember stattfinden. Da hoffen wir dann auf besseres Wetter.


Am Samstag nach dem Seminar sind wir fünf East London Mädels zu unserem ersten Roadtrip aufgebrochen. Wir haben aufgrund der Schulferien ein paar freie Tage, die es zu nutzen galt. Also haben wir uns ein Auto gemietet, unsere Sachen gepackt und sind zu einem kleinen Abenteuer aufgebrochen. Den ersten Tag haben wir dann in der Nähe von Port Elizabeth in Uitenhagen verbracht und zwischendurch so viele Küsten-Meer-Strand-Stops wie möglich gemacht. Am Sonntag haben wir die anderen Freiwilligen in P.E. besucht, dort unsere Sachen abgeladen und den Tag wieder überwiegend am Strand verbracht. Dabei kamen wir am „AfricanMarket“ vorbei, der ähnlich aufgebaut ist wie ein Flohmarkt, haben viele Fotos gemacht und mit herrlichem Seeblick unser Mittagessen genossen. Anschließend sind wir zu einem nahegelegenen Leuchtturm gefahren, unter dem der komplette Asphalt durch Mosaikkunstwerke ersetzt war. Dies wurde 2010 zur Fußballweltmeisterschaft gestaltet und ziert seitdem den Platz, auf den man bis zum Meer schauen kann. Nach diesem Stück Kultur sind wir aufgebrochen nach Jeffreys Bay, wo wir drei Nächte geblieben sind. Unsere Unterkunft glich der Aufmachung eines Segelschiffes und die Hausmutter hatte viele Ausflugtipps für uns. Am ersten vollen Tag in JBay haben wir ersteinmal die Shoppingpassage mit den vielen Surfer-Outlets unsicher gemacht und dabei einige Schnäppchen ergattert. Nach einem schnellen Mittagessen haben wir den restlichen Tag wieder am Strand verbracht. Mit Jogging, Surfen und purer Entspannung bis zum Sonnenuntergang.

Am Dienstag und somit dem letzten Tag in Jbay sind wir sehr früh aufgestanden und haben einen Ausritt am Strand gemacht. Mit etwas Reiterfahrung habe ich ein sehr schnelles Pferd zugewiesen bekommen und bin mit ihm nach einigen Anläufen fröhlich am Meer entlang getrabt und galoppiert. Wir sind durch Dünen und nahegelegene Flüsse geritten und haben dabei viele unglaublich schöne Momente geteilt. Silvana saß zum Beispiel zum ersten Mal in ihrem Leben auf einem Pferd und war sehr begeistert von dieser Aktion.
Am Nachmittag blieben die tierischen Erlebnisse auch nicht aus. Wir haben am St. Francis Haven eine Whale-watching Tour gemacht. Das war unbeschreiblich und es ist fast unmöglich für mich dieses Erlebnis in Worte zu fassen. Wir sind aus dem Hafen raus, am Sharkpoint vorbei und sind dort zu allererst ein paar Seehunden und Robben begegnet, die sich auf den Klippen versammelt hatten oder im Hafen unter den Yachten aufhielten. Anschließend hat Tim, unser Guide, von den umliegenden Fischerbooten Anweisungen bekommen, wo sich im Moment Wale aufhalten. Das war die reinste Hetzjagd und wir mussten über eine halbe Stunde Ausschau halten, bis wir die ersten Fontänen gesehen haben. Drei Wale haben sich uns regelmäßig gezeigt und sich schließlich mit einem Wink ihrer riesigen Schwanzflosse in die Tiefe verabschiedet.
Ein wenig später stießen wir auf zwei Buckelwale, die sich regelmäßig aus dem Wasser sprangen und wie zur Begrüßung mit ihren Seitenflossen auf die Wasseroberfläche klatschten. Wir waren diesen atemberaubend schönen Meeresgiganten sehr nah. Nur 15 Meter waren sie von unserem kleinen Boot entfernt und bescherten uns einen wundervollen Anblick. Mit was für einem Anmut diese Kolosse aus dem Wasser stiegen ist wirklich nicht zu fassen. Über zwanzig Minuten konnten wir dieses Schauspiel beobachten und es fiel uns sehr schwer uns loszureißen. Nach diesem Erlebnis war ich einfach nur selig und nichts konnte mir, trotz des extremen Wellengangs, das Grinsen aus dem Gesicht wischen.
Als Tagesabschluss sind wir zum Sonnenuntergang an den zweitsüdlichsten Punkt Südafrikas gefahren, haben viele Bilder gemacht und den Ausblick genossen. Nach dem Abendessen haben wir noch kurz die Freiwilligen in JBay besucht und einen gemütlichen Abend miteinander verbracht.

Am Mittwoch haben wir JBay dann verlassen und sind in den Addo-Elephant-Park gefahren. Dort leben neben vielen weiteren Savannenbewohnern über 600 Elefanten in ihren Erden. Wir haben viele Herden auf unserem Weg durch den Park angetroffen. Faszinierend wie eng diese großen Tiere zusammenleben und sich gegenseitig beschützen, beispielsweise bei der Überquerung einer Straße. Dabei werden die kleinsten in die Mitte genommen und so sicher auf die andere Seite gebracht. Elefanten sind ja dafür bekannt ein starkes Sozialverhalten zu haben und diese Situation hat dies sehr eindrucksvoll gezeigt.
Übernachtet haben wir an diesem Abend in Wolwefontain in einem schnuckeligen Bed&Breakfast, indem der Hausvater uns zum Frühstück herrliche Brötchen gebacken hat.

Am Donnerstag sind wir dann weitergefahren nach Graaf Reinet, der viertältesten Stadt Südafrikas und haben dort bei kuscheligen 30°C die Kirche und das Rathaus besichtigt, bevor wir dann in unsere letzte Unterkunft aufgebrochen sind. Diese lag mitten im Camdebo-Reservat, zwei Stunden Fahrt ab von der Hauptstraße. In dieser Halbwüste haben wir auf der Farm von Herman in einem gemütlichen Haus, direkt an einem See voller Schildkröten übernachtet. Umgeben von wilden Pferden, Kühen und Springböcken haben wir so die letzte Etappe unseres Roadtrips genossen. Wir haben unser Essen über dem offenen Feuer gekocht und uns auf das einfachste Leben ab von Straßenlärm und Alltag besonnen. Am Freitagmorgen hat Herman mit uns eine Wanderung zum Wasserfall gemacht. Der Weg dorthin war die reinste Klettertour und sehr anstrengend. Allerdings hat die Aussicht und das Ziel alle Anstrengung wieder gut gemacht. Wir sind direkt an den Felsen entlanggeklettert und haben schließlich unter dem Wasserfall, der in einen kleinen Fluss mündet geduscht. Das war die perfekte Abkühlung nach dieser Aktion und zudem der perfekte Abschluss unseres achttägigen Roadtrips. Auf dem Rückweg bzw. auf dem Abstieg haben Lea und ich uns beide etwas verletzt, aber auch das gehört dazu. Wir sind beide von lockeren Steinen abgerutscht und uns somit unsere ersten Südafrika-Narben gesichert, die uns jetzt sicher immer an diesen Ausflug erinnern werden. Das Motto ist: „Einfach alles immer schön positiv sehen!“
Nach einem letzten gemeinsamen Abend im Camdebo-Reservat am offenen Feuer und mit viel Musik haben wir uns am nächsten Morgen mit einem Abstecher zum „Valley of Desolation“ auf den Weg nachhause gemacht.
Der Roadtrip hat unsere Mädelsgruppe noch enger zusammenwachsen lassen und sich absolut gelohnt. In jeglicher Hinsicht.